Gehen Sie in Läsös historischen Kirchen auf Entdeckungsreise und betrachten Sie u.a. beeindruckende spätgotische Kalkmalereien
Läsö hat drei aktive Kirchen, darunter eine von Dänemarks ältesten Kirchen und eine Kirche mit einzigartigen Kalkmalereien. Zwei der Kirchen sind rotgekalkt, was in Dänemark eher selten ist. Läsös vierte Kirche, die frühere Vesterø Hafenkirche, liegt mitten in Vesterø und ist heute als Kurbad eingerichtet.Vesterø Sdr. Kirke
Die rotgekalkte Vesterø Kirke mit weißen Details und kammzackigen Giebeln wurde ca. 1250 im romanischen Stil erbaut. Die Kirche wurde seitdem oftmals restauriert, zuletzt im Jahr 1996. Die Kirchenglocke aus Erz wurde 1640 von dem französischen GlockengießerFranciscus Vaillardi gegossen. Auf der Glocke sieht man die Einschrift „Deus pro nobis – quis contra nos“ (Wenn Gott für uns ist – wer kann dann gegen uns sein).
Die Kirche beinhaltet viele gut erhaltene kulturhistorische Kleinodien. Auf dem gemauerten Altar sehen Sie eine spätgotische Flügelaltartafel aus dem Jahr 1475 mit zwei Reihen mit Figuren. Die Figuren stellen Jesus Christus und die Jungfrau Maria umgeben von Heiligen und Aposteln dar. Im Schiff hängen drei Schiffsmodelle. Gedenksteine vor und in der Kirche, die vor 1947 im Boden eingemauert waren, wurden nun in die Kirchenmauer eingemauert. Im Chor und im Raum unter dem Turm können Sie spätgotische Kalkmalereien aus dem 16. Jh. In den Gewölben betrachten.
Berühmte Kalkmalereien
Die spätgotischen Gewölbe in der Vesterø Kirke sind mit Kalkmalereien aus dem Jahr um 1510 verziert, welche die Reise der heiligen drei Könige nach Jerusalem zum Jesuskind zeigt. Der Nordteil zeigt König Balthasar. Auf dem Westteil sind alle bei Jesus, Jungfrau Maria und Joseph angekommen und opfern dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Diese einzigartigen Kalkmalereien wurden 1980 von einem Konservator des Nationalmuseums restauriert.
Byrum Kirke
Die rotgekalkte Byrum Kirke wurde ungefähr im Jahr 1200 von Zisterziensermönchen vom Vitskøl Kloster erbaut und ist somit eine der ältesten Kirchen Dänemarks. Die Kirche ist ebenfalls die größte Kirche auf Läsö und die einzige, bei denen sich Gewölbe durch den ganzen Kirchenraum ziehen. Die im romanischen Stil errichtete Kirche ist eine typische Dorfkirche mit weißen Blendungen und kammzackigen Giebeln, und trotz mehrerer Umbauten im Laufe der Zeit hat die Kirche ihren architektonischen Stil bewahrt. Die dreiflügelige Altartafel in der Kirche, welche die zwölf Apostel darstellt, ist katholisch und stammt aus dem Jahr 1450. Das aus Granit ausgehauene Taufbecken, trägt eine wunderschöne Taufschale aus dem Jahr 1684.
Østerby Kirke
Die kleine gelbe Østerby Kirke wurde im Jahr 1867 mit finanzieller Hilfe der Königin Dagmar als eine Kapelle errichtet. Die Kirche ist somit die neueste Kircha auf Läsö. Die gelben Bausteine, aus denen erbaut ist, kommen vom Ziegelwerk Nibe Teglværk und wurden zum Vesterø Hafen gefrachtet, da der Hafen in Østerby zu dem Zeitpunkt noch nicht angelegt worden war. Von dort aus transportierten die Frauen die Steine nach Østerby, da ihre Männer auf dem Meer waren.
Das Taufbecken der Kirche kommt von der früheren Hafenkirche in Vesterø. Darüber hinaus enthält die Kirche eine schöne Taufschale aus dem Jahr 1694, einen einzigartigen Abendmahlskelch von 1713 sowie das Schiff „Trindelen“ von 1870, das unter der Balkendecke hängt.
Im Jahr 1928 wurde der Glockenturm errichtet. Davor hing die Glocke in einem Glockenstapel auf dem Friedhof. Die Glocken läuten an Sonn- und Feiertagen, bei Sonnenaufgang und -untergang sowie bei Hochzeiten und Beerdigungen. Außerdem läutet die Glocke gleich nach der Mitteilung eines Todesfalles eines Bewohners eine halbe Stunde am Stück.